UX Design 2024:
Das sollten Sie unbedingt wissen, wenn Sie eine Webseite betreiben!

UX Design

Klaus Huber

18.06, 2023

Inhaltsverzeichnis

 
 

UX Design - Ein Begriff, der dem einen oder anderen Webseitenbetreiber schon einmal begegnet ist. Besonders im Jahre 2024 ist UX Design kaum noch wegzudenken. Dennoch herrscht häufig Verwirrung rund um das Thema. Wenn Sie sich nun angesprochen fühlen, dann Sind Sie hier genau richtig! Wir machen Sie fit und zeigen Ihnen was Sie unbedingt zur User Experience wissen müssen.

Was ist UX Design: Definition

UX

UX ist eine Abkürzung für den Begriff User Experience und bedeutet auf deutsch "Nutzererfahrung".

UX Design gehört zum Bereich des Webdesigns und ist ein Prozess zur Gestaltung von gebrauchstauglichen Systemen. Ein UX Designer befasst sich folglich mit der Interaktion von echten menschlichen Nutzern und täglichen Produkten bzw. Dienstleistungen wie Websites oder Apps. Die Bedürfnisse der Nutzer werden analysiert, um die daraus gewonnenen Erkenntnisse im nutzerfreundlichen Interface umzusetzen.

Durch die ganzheitliche Sicht auf die Nutzer wird für ein positives Kundenerlebnis gesorgt. Dabei müssen Aspekte aus der Psychologie, Wirtschaft, Marktforschung, Design und Technologie mit einbezogen werden. Wie Sie sehen, ist der Beruf eines UX Designers sehr vielfältig und abwechslungsreich.

Nach Norm DIN EN ISO 9241-210 bedeutet es "Benutzererlebnis".

Welche Ziele verfolgt UX Design?

Ob Netflix, Amazon oder Airbnb: Der Service ist das Produkt!

Ziel ist die einfache Darstellung von komplexen Systemen, um die Nutzererfahrung zu optimieren. Die Nutzer stehen, wie die Abkürzung UX schon verrät, ganz klar im Fokus.

Sie kennen es wahrscheinlich selbst - Meist ist man faul und will sich nicht lange mit neuen Systemen befassen. Das liegt nicht zuletzt an der kurzen Aufmerksamkeitsspanne. Bekannt ist, dass diese in den letzten Jahren immer geringer geworden ist. Ein Nutzer entscheidet innerhalb von 90 Sekunden, ob er auf der jeweiligen Seite verweilt oder sie wieder verlässt. Aus diesem Grund gewinnt UX Design immer mehr an Bedeutung.

Wird eine positive User Experience geschaffen, profitieren sowohl die Kunden als auch die jeweiligen Unternehmen/Institutionen, die ihre Webseite, App etc. nach UX Richtlinien optimiert haben.

Zum einen erspart Ihnen ein gutes UX Design Kosten und Zeit, was wiederum zu mehr Gewinn führt. Zum anderen sorgen Sie dafür, dass Ihre Kunden zufrieden sind und Ihre Leistungen auch weiterhin in Anspruch nehmen. Sind Ihre Kunden rundum zufrieden, dann lassen Neukunden nicht lange auf sich warten. Zudem schaffen Sie mit einer besseren Produktqualität Vertrauen seitens der Kunden in Ihre Marke. Dieses Vertrauen sorgt für loyale Kunden, welche dann zu Markenbotschaftern in ihrem Umfeld werden.

Der Ursprung

Anders als erwartet ist der Begriff UX nicht neu. Tatsächlich gib es ihn schon seit Anfang der 90er Jahre. Ins Leben gerufen wurde er von dem Kognitionswissenschaftler Donald Norman, der zur damaligen Zeit für Apple arbeitete. Er interessierte sich für alle Aspekte der Benutzererfahrung mit einem Produkt oder einer Dienstleistung, einschließlich Industriedesign, Grafik, Benutzeroberfläche und physischer Interaktion. Um all diese Elemente zu erfassen, die bestimmen wie sich ein Nutzer bei der Interaktion fühlt, entwickelte er den Begriff "Benutzererfahrung".

UX vs. UI Design

UI und UX

Oft werden die Begriffe UI und UX miteinander verwechselt. Sie stehen zwar in Abhängigkeit zueinander, trotzdem besteht durchaus ein signifikanter Unterschied zwischen diesen beiden Disziplinen:

Das UI Design (User Interface) setzt den Fokus auf die visuelle Gestaltung. Das UX Design hingegen, konzentriert sich auf ein positives Nutzererlebnis. Der Nutzer soll während und nach der Interaktion mit einem User Interface ein gutes Gefühl bekommen. Das Hauptaugenmerk liegt demnach auf die Herstellung von positiven Emotionen.

Beide Disziplinen sind wichtig und beeinflussen sich gegenseitig. Das UI Design sorgt für den passenden Look und das UX Design für das richtige Feeling.

UX Design und Usability

Ähnlich wie beim UI Design verhält es sich auch beim Thema Usability - Viele fragen sich, ob es einen Unterschied zwischen User Experience Design und Usability gibt. Und falls ja, wo dieser Unterschied genau liegt.

Das folgende Schaubild zeigt wie die beiden Begriffe in Abhängigkeit zueinander stehen:

UX und Usability

Usability:

Usability beschreibt die Nutzerfreundlichkeit eines Produktes, Systems oder Dienstes. Im Fokus stehen dabei stets die entsprechenden Zielgruppen und Nutzer. Die Nutzerfreundlichkeit ist subjektiv. Jeder Nutzer bewertet diese unterschiedlich, da jeder über andere Kenntnisse und Anforderungen verfügt. Es kann in diesem Zusammenhang daher nicht pauschal von "einfacher" oder "komplizierter" Bedienung gesprochen werden. Vielmehr hängt die Nutzerfreundlichkeit von der jeweiligen Zielgruppe ab.

DIN ISO 9241-11

Usability ist das Ausmaß, in dem ein System durch bestimmte Benutzer in einem bestimmten Nutzungskontext genutzt werden kann, um bestimmte Ziele effizient und zufriedenstellend zu erreichen

User Experience (UX):

Wie bereits bei der Definition erklärt, handelt es sich beim UX Design um die Nutzererfahrung.

Die Nutzererfahrung umfasst das ganze Erlebnis, welches man bei der Verwendung eines Produktes etc. erfährt. Sie erweitert den Begriff Usability um emotionale Aspekte, physiologische sowie psychologische Reaktionen und Vorstellungen, wie der Spaß oder die Begeisterung vor, während und nach der Nutzung.

Die Nutzerfreundlichkeit (Usability) kommt während der Nutzung zum Einsatz und stellt demzufolge einen Teil der User Experience dar.

Was macht ein UX Designer?

Der Beruf des UX Designers gewinnt immer mehr an Beliebtheit. Gerade deshalb ist es für viele interessant zu erfahren, was ein User Experience Designer genau macht: Was sind typische Aufgaben? Welche Fähigkeiten braucht ein UX Designer? Wie sieht der Designprozess aus?

UX Designer am Designen

Im Fokus eines UX Designers stehen in erster Linie das Verhalten und die Emotionen des Nutzers bei der Interaktion mit einem System. Er kümmert sich um das architektonische und kognitive Grundgerüst eines Produktes. Dabei fokussiert er sich auf die möglichen Probleme der Nutzer und versucht sich in diese hineinzuversetzen. Wichtig ist die Entwicklung von Empathie, um Nutzer verstehen zu können. Nur dann ist es möglich, die Wünsche und Bedürfnisse zu ermitteln. Außerdem muss sich ein UX Designer die Fragen nach dem wieso, was und wie stellen, um eine Zielgruppe aufstellen zu können. Bevor mit dem Design begonnen werden kann, muss die Motivation der Zielgruppe geklärt werden. Der Designer braucht eine ganzheitliche Sicht auf den Nutzungskontext eines Produktes oder Services. Zudem müssen die gewünschten Funktionen, die Zugänglichkeit und das Aussehen definiert werden.

Ein UX Designer braucht folglich ein gewisses Feingefühl und muss sich gut in verschiedene Zielgruppen hineinversetzen können. Ein Großteil der Menschen denkt anders, als der Designer selbst und dieser ist letztlich nicht der Endnutzer. Die Verantwortung liegt also bei ihm.

1. Recherche/Analyse

Die Recherche ist ein großer Teil der Arbeit und erfolgt immer vor dem Design-Prozess. Mithilfe der Recherche können ärgerliche und kostspielige Erfahrungen am fertigen Produkt vermieden werden.

Anhand der Konkurrenz-Analyse wird ermittelt, wie ähnliche Produkte der Konkurrenz aufgestellt sind und wie diese noch weiter optimiert werden könnten.

Neben der Konkurrenz-Analyse kommt auch die Nutzeranalyse zum Einsatz. Hier gilt es herauszufinden, um wen es sich bei der Zielgruppe handelt. Außerdem werden die Anforderungen und Probleme dieser analysiert. Die Nutzeranalyse teilt sich in einen qualitativen und quantitativen Teil auf. Der qualitative Teil dient dem Führen von Interviews mit Nutzern, um ein Produkt so nah wie möglich an sie anpassen zu können. Im quantitativen Teil werden stichhaltige Daten über die Nutzerschaft gesammelt sowie Statistiken vom Kundenservice ausgewertet.

Auch die Entwicklung von Personas spielt bei der Recherche eine tragenden Rolle. Sie dienen als wichtigster Vertreter der Zielgruppe und sollten daher präzise ausgearbeitet werden. Wenn Sie mehr über die Erstellung von Personas erfahren möchten, dann schauen Sie in unseren Artikel: https://www.seo-agentur.com/seo-ratgeber/buyer-persona.

2. Design

Nun kann das Entwerfen beginnen. UX Designer nutzen eine Reihe von Tools, um die user's journey durch ein Produkt abzubilden. Sogenannte User-Flows (Informationsarchitektur) sind Flussdiagramme, die den gesamten Weg eines Nutzers bei der Verwendung eines Produkts darstellen. Wird dieser mit zu vielen Informationen überschwemmt, verliert er sich schnell bei der Nutzung. Aus diesem Grund wird der Inhalt in einer Hierarchie logisch und nachvollziehbar geordnet. Mithilfe der Diagramme lässt sich schnell ein guter Überblick schaffen und auch Änderungen lassen sich leicht umsetzen.

Zudem kommen Wireframes zum Einsatz, wenn ein Produkt mit visuellem Interface wie z.B eine App oder eine Webseite erstellt werden muss. Hier handelt es sich um ein Drahtmodell, was ein visuelles Grundgerüst darstellt. Dabei geht es vor allem um die Anordnung und Positionierung der einzelnen Elemente einer Webseite. Es reichen schon Papier und Edding, um einen Wireframe zu erstellen.

wireframes

3. Prototyp

Nachdem das Layout für das Produkt festgelegt wurde, werden Prototypen erstellt. Ein Prototyp ist ein Entwurf, der nah an das Endprodukt heran reicht. Dabei kann es sich um ein einfaches Papiermodell oder um ein sehr realistisches Modell handeln, was das Endprodukt genau nachahmt. Mit entsprechenden Programmen kann ein ausgearbeitetes User Interface angefertigt werden und schließlich für Präsentations- und Testzwecke genutzt werden.

Endgültige Bilder, Farbschemata, Symbole und Typografien werden normalerweise von einem UI Designer übernommen.

4. Test

Am besten ist das Testen der Prototypen, wenn es an echten Nutzern durchgeführt wird. So können Designfehler behoben werden, bevor das Endprodukt auf den Markt kommt. Es empfiehlt sich mehrere Testrunden durchzuführen.

Zusätzlich können A/B Tests arrangiert werden. Diese Tests sind dazu da, um zwei Versionen eines Produktes parallel zu testen. Entweder wird zwischen verschiedenen Designoptionen ausgewählt oder es findet ein Vergleich mit dem Konkurrenzprodukt statt.

In Rücksprache mit den Auftraggebern, Entwicklern und UI Designern kann nun die Implementierung beginnen. Die Arbeit endet an dieser Stelle jedoch nicht. Es werden weiterhin Daten und Feedback gesammelt, um das Produkt stetig verbessern zu können.

Was macht eine gute UX aus?

Ganz einfach gesagt: Ein gutes UX Design ist einfach zu benutzen!

Komplexe Inhalte werden in leicht zu verstehende Produkte verwandelt. Das bedeutet, es sollte keine Bedienungsanleitung oder Vorbereitungszeit mehr nötig sein. Der Nutzer muss in der Lage sein das Produkt sofort und aus reiner Intuition heraus zu benutzen. Er sollte eine Webseite/App direkt verstehen und nicht erst erlernen müssen. Außerdem ist es wichtig, dass die Zahl der zum Erreichen notwendigen Handlungen möglichst gering bleibt. Je mehr Handlungen und Aktionen ein Nutzer durchführen muss, umso eher wird er seine Reise abbrechen und die Webseite wieder verlassen. Für viele mag dies selbstverständlich klingen - Dabei steckt sehr viel Arbeit hinter einem guten UX Design. Bewusst sind sich dessen viele nicht: Je besser die UX eines Produktes ist, desto weniger fällt es uns auf. Das liegt schlichtweg daran, dass wir es gewöhnt sind Inhalte direkt zu verstehen. Erst, wenn wir auf schlechtes Design treffen, stößt es uns negativ auf.

Best Practices

1. Apple

Dass UX Design sehr wichtig für den Erfolg eines Produktes ist, war sich Apple Mitbegründer Steve Jobs schon früh bewusst.

"You´ve got to start with the customer experience and work back toward the technology, not the other way around." - Steve Jobs

Apple UX

Bis heute perfektioniert Apple in seinen Hardware und Software-Produkten die Balance zwischen ausgezeichneter User Experience und minimalistischem Design. Alle Produkte sind leicht und intuitiv bedienbar. Darüber hinaus überzeugt besonders das clean gestaltete Design mit seinem starken Wiedererkennungswert.

2. Airbnb

Auch Airbnb lässt sich ebenfalls als Beispiel für eine gute UX anführen. Der Online-Marktplatz für Unterkünfte lässt sich sowohl auf dem Smartphone als auch auf dem Desktop leicht bedienen. Gesuchte Unterkünfte werden durch zahlreiche Filterfunktionen schnell gefunden. Hat der Nutzer noch keine Idee wo es hingehen soll, dann kann er sich durch viele verschiedene Vorschläge klicken, die schon auf der Startseite präsentiert werden. Außerdem kann die Suche direkt gestartet werden, ohne vorab ein aufwendiges Benutzerprofil anlegen zu müssen. Durch die unten abgebildeten icons weiß der Nutzer immer wo er sich gerade befindet und kann zwischen diesen hin und her switchen.

Airbnb weiß, wonach Nutzer suchen. Dazu bedarf es keiner langen Selbstdarstellung über den Service des Unternehmens.

airbnb

Was sollte vermieden werden?

schlechte User Experience

Dieses Schaubild zeigt, wie eine schlechte User Experience aussehen kann. Eine Situation, die Ihnen auf ähnliche Weise vielleicht schon einmal begegnet ist: Sie öffnen Google und suchen in diesem Beispiel nach einem Kuchen Rezept. Sie finden eine Webseite für Rezepte und stöbern nun in der Kategorie "Kuchen". Zunächst freuen Sie sich, dass Ihnen mehrere hundert Ergebnisse angezeigt werden. Zwar gibt es sehr viel Auswahl, aber keine Filter-Möglichkeit, um sich nur die für Sie relevanten Ergebnisse anzeigen zu lassen. Außerdem springt die Webseite jedes Mal zur ersten Ergebnisseite zurück, sobald Sie eines der Rezepte aufrufen und anschließend den "zurück-Button" anklicken, um sich ein weiteres Rezept anzuschauen. Das ist ärgerlich und kostet viele Nerven, denn Sie befanden sich bereits irgendwo auf Seite vier. Schließlich finden Sie nach langem Suchen dann doch noch ein geeignetes Kuchen Rezept und möchten es herunterladen, damit Sie es sich auch offline auf dem Smartphone anschauen zu können. Diese Funktion ist nur dann möglich, wenn Sie einen Nutzer-Account anlegen. So viele Daten möchten Sie aber nicht preisgeben. Mittlerweile sind Sie sehr frustriert und verlassen die Webseite.

Eine schlechte User Experience kann Ihnen überall widerfahren. Jede Art von Produkt oder Dienstleistung, mit der Sie in Kontakt kommen, ruft eine Erfahrung hervor. Ist das Produkt einfach zu bedienen? Ermöglicht es Ihnen, Ihre gewünschte Aufgabe mit minimalem Aufwand zu erledigen? - An diese Indikatoren muss sich an UX Designer orientieren, um eine gute User Experience zu schaffen.

Vorteile für SEO

Ein nutzerfreundliches Design einer Webseite oder einer App wirkt sich durchaus positiv auf die Suchmaschinenoptimierung aus. Sie profitieren zum einen von der höheren Verweildauer des Nutzers, weil dieser sich gut zurechtfindet. Zum anderen punkten Sie mit einer "Google-freundlichen" Gestaltung, da sich beim UX Design alles um die Bedürfnisse der Nutzer dreht und dies aus Sicht von Google das Nummer eins Kriterium für ein hohes Ranking ist. Des Weiteren sorgen sie für Conversions, denn aus zufriedenen Nutzern werden häufig zahlende Kunden, was wiederum mit guten Bewertungen und Reichweite einhergeht. Demnach kann UX auch zur Kundenbindung beitragen. Es lässt sich also sagen, dass UX Design aus vielerlei Gründen einen wichtigen Faktor für ein erfolgreiches Online Marketing, insbesondere für die Suchmaschinenoptimierung darstellt.

Fazit

Festzuhalten ist, dass die Benutzer das zentrale Element des UX Designs darstellen. Dabei spielt das Verständnis eine starke Rolle. Als UX Designer gilt es zu verstehen, was die Interessen und Bedürfnisse der Zielgruppe sind, um sie bestmöglich umsetzen zu können. Wichtig ist auch, dass nach dem Launch weiterhin an einem Produkt gearbeitet und auf Feedback eingegangen wird, um es stetig verbessern zu können.

Gut umgesetztes UX Design führt zu Vertrauen und zu zufriedenen, loyalen Kunden. In einer Welt, die so schnell lebt und immer mehr vernetzt ist, können Sie als Unternehmen nur bestehen, wenn Sie Ihren Kunden eine gute User Experience bieten.

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